Planare Abtastung der menschlichen Gehirnrinde - Kombination von elektrischen Feldlinien und Textur-Kennlinien
Jedes Gehirn ist anatomisch einmalig. Wir sind interessiert an einer
allgemeinen Karte von der menschlichen Gehirnrinde, in der Regionen
mit zytoarchitektonischen Eigenheiten unterschieden werden. Diese Karte
soll automatisch aus Datensätzen von Präparaten errechnet werden.
Dazu färben wir Präparate ein, so das sich Neuronen visuell
abheben. Das Präaparat wird anschließend gescannt mit dem
Resultat grauwertiger Schnittbilder. In diesen Bildern sollen Stichproben
von der Kortexschichtung in definierten Bereichen berechnet werden, um
Grenzen zwischen unterschiedlichen Hirnrindenabschnitten zu detektieren.
Hierzu m¨ussen Traversen, Linien unter denen das Grauwert-Profil des
Kortex in den Schnittbildern abgetastet wird, berechnet werden. Eine
wichtige Bedingung hierzu ist, dass die Traversen die Zellschichten der
Hirnrinde möglichst senkrecht schneiden und parallel zu teilweise
vorhandenen Zellsäulen verlaufen.
Gegenstand des Vortrages ist die Vorstellung eines neuen Ansatzes unter
Einbeziehung lokaler Grauwertinformation. Unter Verwendung des
Texturmerkmals lokale Orientierung ergeben sich günstige
Änderungen im Traversenverlauf im Vergleich zu konventionellen
Verfahren. Hiermit wird eine verbesserte Schar von Traversen generiert,
die weniger Verzerrungen in den abgeleiteten Grauwertprofilen besitzt
und damit besser für die nachfolgende statistische Analyse zur
Detektion von strukturellen Übergängen im Gehirnrindengewebe
geeignet ist. Damit hoffen wir die Genauigkeit
und Reproduzierbarkeit von Gehirnrindenkartierungen zu erhöhen und
eventuell neue strukturell differenzierbare Regionen zu entdecken.